Klassische Annuitätendarlehen – stabil und weit verbreitet
Ein häufig genutztes Finanzierungsinstrument ist das klassische Annuitätendarlehen. Es zeichnet sich durch gleichbleibende monatliche Raten aus, die sich aus einem Zins- und einem Tilgungsanteil zusammensetzen. Während der Tilgungsanteil im Laufe der Zeit steigt, sinkt der Zinsanteil entsprechend. Diese Planbarkeit macht das Modell besonders attraktiv für Kapitalanleger:innen, die Wert auf Übersichtlichkeit und regelmäßige Ausgaben legen.
Je nach Eigenkapitaleinsatz und Zinssatz kann ein solches Darlehen über 10 bis 30 Jahre laufen. Wichtig ist, frühzeitig eine realistische Kalkulation durchzuführen und Rücklagen für eventuelle Leerstände oder Modernisierungen zu bilden. Weitere Hinweise zum Umgang mit gängigen Finanzierungsfehlern findest du im Artikel „10 Fehler bei der Immobilienfinanzierung“.
Zinsbindungen und Sondertilgungen – Flexibilität sinnvoll nutzen
Neben der Grundstruktur eines Darlehens sind auch Zinsbindung und Sondertilgungsrechte von Bedeutung. Eine langfristige Zinsbindung (z. B. 15 Jahre) kann vor steigenden Zinsen schützen, während eine kürzere Bindung mehr Flexibilität bei veränderten Marktbedingungen ermöglicht. Sondertilgungsrechte bieten die Möglichkeit, zusätzlich zum monatlichen Betrag weitere Zahlungen zu leisten – etwa aus Bonuszahlungen, Erbschaften oder Überschüssen aus anderen Investments.
Diese Flexibilität kann besonders dann sinnvoll sein, wenn die Immobilie nicht nur als Kapitalanlage, sondern perspektivisch auch als Teil der Altersvorsorge betrachtet wird. Die Kombination aus Zinsbindung und Tilgungsoptionen sollte individuell auf die eigene Lebensplanung abgestimmt werden.
Finanzierung über Bausparverträge – kalkulierbar, aber komplex
Eine weitere Möglichkeit ist die Nutzung eines Bausparvertrags in Kombination mit einem tilgungsfreien Vorausdarlehen. Hierbei erhältst du zunächst ein Darlehen, das nur verzinst, aber noch nicht getilgt wird. Parallel wird der Bausparvertrag bespart. Nach Zuteilung wird mit dem angesparten Guthaben das Darlehen abgelöst, und es beginnt die Rückzahlung des Bauspardarlehens.
Diese Konstruktion bietet langfristig kalkulierbare Zinsen, ist aber mit höherem Planungsaufwand verbunden und eignet sich eher für Anleger:innen, die eine sehr langfristige Strategie verfolgen. Eine fundierte Prüfung der Gesamtkosten ist hier unerlässlich.
Eigenkapital, Beleihungswert und Finanzierungsquote verstehen
Unabhängig von der Finanzierungsform spielt der Eigenkapitaleinsatz eine entscheidende Rolle. Je höher das eingebrachte Kapital, desto geringer die Finanzierungskosten und desto höher die Chance auf positive Bankkonditionen. Üblich sind Finanzierungsquoten zwischen 60 und 90 % des Kaufpreises – abhängig von Bonität, Objektlage und Mietpotenzial.
Der Beleihungswert ist die Grundlage für die Kreditvergabe. Er liegt meist unterhalb des Kaufpreises und bildet den Betrag, bis zu dem Banken bereit sind, eine Immobilie als Sicherheit zu akzeptieren. Die Differenz zwischen Kaufpreis und Beleihungswert muss in der Regel durch Eigenkapital oder andere Sicherheiten gedeckt werden.
Welche Finanzierungsmöglichkeiten gibt es für Kapitalanleger? Die Antwort hängt stark von den individuellen Rahmenbedingungen ab. Wer beispielsweise auf regelmäßige monatliche Einnahmen angewiesen ist, wird andere Prioritäten setzen als jemand, der gezielt auf Wertentwicklung und Reinvestitionen aus ist.
Wichtig ist in jedem Fall, realistische Annahmen zu treffen, Szenarien zu kalkulieren und sich nicht allein von Zinssätzen oder Tilgungsplänen leiten zu lassen. BRIMO Kapitalanlagen bietet Informationen und Orientierung zu diesen Fragen – ohne dabei eine steuer- oder finanzrechtliche Beratung zu ersetzen.
Wenn du erfahren möchtest, welche Finanzierungsform zu deinem Investitionsprofil passt, kannst du über das Kontaktformular ein unverbindliches Informationsgespräch anfragen.
Hinweis: Immobilieninvestitionen sind mit Risiken verbunden. Eine sorgfältige Planung und professionelle Begleitung sind entscheidend für nachhaltigen Erfolg.